ERP Einführung in der Logistik (Röhlig)

Eine ERP Einführung ist immer eine Herausforderung, deren Auswirkungen auf Organisation und Mitarbeiter nicht unterschätzt werden sollte

Eine ERP Einführung ist immer eine Herausforderung. Um die gelebte Welt in zukünftigen digitalen Prozessen zu verankern müssen Organisationen, Prozesse und Arbeitsweisen neu gedacht und eingeführt werden, während das bestehende ERP noch genutzt und das neue oft noch nicht verfügbar ist.

Das Leben „zwischen den Welten“ ist für alle Beteiligten eine Mehrfachbelastung. Und nicht selten stellt sich die gewählte ERP Technologie als Stolperstein für die gesetzten Ziel dar.

Im konkreten Fall wurden wir gebeten, kurz vor dem Rollout einer SAP TMS Lösung einen Review für noch als kritisch erarchteten Themen gerufen.

Vorgehen im Projekt

Nach einer detaillierten Situationsanalyse und der Identifikation grundsätzlicher „Showstopper“, aber auch bisher nicht identifizierter Lösungsalternativen, haben wir mit Hilfe einer Roadmap die Handlungsfelder und konkrete Entscheidungsvarianten aufbereitet und im Führungskreis erläutert.

Im Rahmen weiterführender Stakeholder-Gespräche wurden anhand der vorbereiteten Entscheidungsvorlagen die Handlungsfelder priorisiert und konkrete Umsetzungsprojekte entschieden, besetzt und gestartet.

Über den Rahmen der reinen ERP-Einführung hinaus wurden so ungenutzte Potentiale um Umfeld der Enterprise Application Integration, Enterprise Data Model und Analytics identifiziert und zur späteren Umsetzung adressiert.

Weiterhin konnten wir im Rahmen der Analysen neue Business-Potentiale identifizieren, die wir im Rahmen weiterführender Mandate ausarbeiten durften.


Was macht eine ERP Einführung anspruchsvoll?

Die Einführung eines ERP-Systems (Enterprise Resource Planning) in der Logistik kann eine Reihe von Problemen verursachen, darunter:

  1. Komplexität: Die Logistikabteilungen arbeiten mit einer Vielzahl von Systemen und Prozessen, einschließlich der Verwaltung von Transporten, Bestandskontrolle, Lieferantenmanagement und Rechnungsstellung. Die Einführung eines neuen ERP-Systems kann die Komplexität erhöhen, da neue Prozesse und Systeme integriert werden müssen.
  2. Datenqualität: Ein ERP-System ist nur so gut wie die Daten, die es verarbeitet. Wenn die Datenqualität schlecht ist, kann dies zu falschen Beständen, ungenauen Lieferterminen und einer schlechten Kundenbetreuung führen. Die Einführung eines neuen ERP-Systems kann die Datenqualität beeinträchtigen, da Daten aus alten Systemen übernommen und auf neue Weise interpretiert werden müssen.
  3. Schulung: Die Einführung eines neuen ERP-Systems erfordert oft eine umfangreiche Schulung der Mitarbeiter, um sicherzustellen, dass sie das System effektiv nutzen können. Dies kann zeitaufwändig und teuer sein und die Produktivität während der Einführungsphase beeinträchtigen.
  4. Integration: Ein ERP-System muss in die bestehenden Systeme der Logistikabteilung integriert werden, einschließlich WMS (Warehouse Management System), TMS (Transport Management System) und SCM (Supply Chain Management). Eine schlechte Integration kann dazu führen, dass Daten nicht synchronisiert werden, was zu Fehlern in der Bestandsführung und Lieferung führt.
  5. Kosten: Die Einführung eines ERP-Systems kann teuer sein, insbesondere wenn maßgeschneiderte Lösungen benötigt werden. Auch die Wartung und Aktualisierung des Systems kann zusätzliche Kosten verursachen.
  6. Veränderungen der Geschäftsprozesse: Die Einführung eines neuen ERP-Systems kann auch Veränderungen in den Geschäftsprozessen der Logistikabteilung erfordern. Diese Veränderungen können zeitaufwendig sein und sich negativ auf die Mitarbeiter auswirken, die sich an die neuen Prozesse anpassen müssen.

Es ist wichtig, diese Herausforderungen bei der Einführung eines ERP-Systems in der Logistik zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass die Vorteile des Systems die Kosten und Schwierigkeiten der Einführung rechtfertigen.

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