Change Management – Unterschätzer Wandel

Change Management hört sich zwar wie ein Routine-Prozess an, ist aber eine breit unterschätzte Herausforderung für fast alle Unternehmen. Aufwand, Komplexität und Widerstand wird oft erheblich unterschätzt.

Der oder die Anlässe zu Veränderung kommen dabei aus vielen Richtungen – und wirken meist wie ein ins Wasser geworfener Stein: Die erste Wirkung ist der Einschlag – aber dann dehnen sich die Wellen aus, bis die Energie abgebaut ist.

Wasser funktioniert dabei nach klaren physikalischen Prinzipien. Bei Organisationen und Menschen ist das nicht unbedingt der Fall.

Change Management in Zeitlupe

Veränderung in Organisationen erfolgt in aller Regel in erschreckender Ultra-Slow Motion. Denn der Weg von der Grundidee bis zur akzeptierten Einführung von Veränderungen durchläuft in aller Regel viele Evolutionsstufen.

Eine agile Organisation als Idealbild der Veränderungsfähigkeit ist ein erstrebenswertes Zielbild einer nachhaltigen und langfristigen Perspektive – und es lohnt sich, den ersten Schritt JETZT zu gehen. Die Reise ist lange genug, um nie zu früh zu starten.

In jeder Phase der Evolution ist Transparenz über die Ziele, angestrebte Änderungen und betroffene Bereiche und Player der nächsten Etappe wichtig. Dabei hilft es ungemein, ein aus agilen Methoden wie SAFe bekanntes Backlog zu führen und jede Etappe oder Teilstrecke als Sprint zu betrachten. Ebenso kann Führung mit der OKR-Methode die Einbindung in Etappenziele erleichtern.

Die Erstellung einer Stakeholder Landkarte hilft ebenfalls – wobei es in diesem Fall nicht nur um Projektsponsoren, sondern insbesondere um die durch Änderungen betroffenen Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten oder auch Beeinflusser geht. Für die identifizierten Personas oder Personen sollten jeweils geeignete Kommunikations-Massnahmen entwickelt und im Projekt etabliert werden.

Da Veränderung parallel zur gelebten Welt stattfinden und jede Menge Zeit brauchen, führen Veränderungen bis zur Einführung zu Mehraufwand, höherer Arbeitsbelastung und natürlich auch zu persönlichen Befindlichkeiten. Diese Dimensionen müssen erkannt und geführt werden.

Praxistipps

Wer Veränderung führen muss, hat es selten einfach – und ist selten von allen geliebt. Es gibt immer Gewinner und Verlierer im Veränderungsprozess und es ist hilfreich, alle betroffenen Positionen und deren Wahrnehmung zu kennen.

Hier ein paar Tipps

  • Fangen Sie 3 x früher an als Sie bisher geplant haben.
  • Schaffen Sie ein transparentes Bild des Soll-Zustands und die Motivationsfaktoren der Veränderung aus Unternehmenssicht
  • Identifizieren und entkräften Sie Placebo Argumente gegen Veränderung und identifizieren und verhindern Sie Mikro-Politik
  • Akzeptieren Sie den Umstand, dass Wandel nicht demokratisch funktioniert und schaffen Sie eine nachvollziehbare, daten- und faktenbasierte Entscheidungskultur

Holen Sie externe Beratung, um kritische oder sensible Themen nicht durch interne Mitarbeiter bearbeiten zu müssen.

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